Ein Segeldampfer ist ein Dampfschiff mit zusätzlicher Besegelung, also eine Mischung aus Segel- und Dampfschiff.
Segelschiffe gab es lange vor den Dampfschiffen. Das erste funktionsfähige Dampfschiff wurde im Jahr 1783 von dem Franzosen Claude Francoise Jouffroy d’Abbans gebaut. Danach dauerte es aber Jahrzehnte bis das Dampfschiff zu einem echten Konkurrenten für das Segelschiff wurde. Bis Ende des 19. Jahrhunderts waren Dampfschiffe den Segelschiffen in fast jeder Hinsicht unterlegen: die Kosten pro zurückgelegte Seemeile waren deutlich höher, außerdem waren die Dampfschiffe langsamer und sehr viel anfälliger. Prinzipiell galten sie für Ozeanfahrten als vollkommen ungeeignet und wurden zunächst nur auf Flüssen und Seen benutzt. Darum setzte man für die Überquerung der Meere zunächst auf eine Kombination aus Dampf- und Segelschiff.
Im Jahr 1883 schaffte es das Segeldampfschiff „Sirius“ erstmals ohne Einsatz der Besegelung über den Atlantik. Allerdings ging am Ende die Kohle für die Kessel aus und so ließ der Kapitän unter anderem die Ersatzsegel, einen Mast und eine Menge Möbel verheizen, um ganz ohne Hilfe des Windes in New York anzukommen.
Doch dann verbesserte sich die Technologie der Dampfschiffe und bald waren sie genauso zuverlässig und schnell wie Segelschiffe. Im Jahr 1898 lief der erste Hochseedampfer ohne jegliche Zusatzsegel vom Stapel. Mit einer Geschwindigkeit von 20 Knoten wurde das Dampfschiff nun zu einer ernsten Konkurrenz für das Segelschiff.