Revolverhelden im Wilden Westen

Anfang des 19. Jahrhundert kamen viele Einwanderer in den Westen der USA. Um sich in den neu erschlossenen Gebieten gegen wilde Tiere und Banditen zu verteidigen, trugen viele von ihnen zusätzlich zum Gewehr eine handliche Feuerwaffe mit sich. Der „Colt“ oder Revolver, wurde von seinem Namensgeber Samuel Colt im Jahr 1835 weiterentwickelt und produziert. Frühe Schusswaffen waren nicht besonders zielsicher und auch die oft selbstgegossenen Patronen verfehlten oft ihr Ziel. Darum bewegten sich die Gegner bei einer Auseinandersetzung mit Schusswaffen oft sogar bis auf wenige Meter aufeinander zu.

Die Zeit zwischen 1840 und 1890 gilt als die Epoche des Wilden Westens: Diese Zeit war stark von Gewalt, Krieg und Gesetzlosigkeit geprägt und bald rankten sich unzählige wilde Geschichten um Falschspieler, Bankräuber, Cowboys und Sheriffs. Einige „Revolverhelden“ brachten es sogar fertig, sowohl als Gesetzlose als auch als Gesetzeshüter in die Geschichte des Wilden Westens einzugehen – so zum Beispiel der berühmt-berüchtigte James Butler „Wild Bill“ Hickok. Weitere bekannte Namen aus der Zeit sind Wyatt Earp, Billy The Kid, Jesse James oder Butch Cassidy. Ihre oft stark ausgeschmückten oder gar komplett erfundenen Abenteuer wurden unzählige Male erzählt, aufgeschrieben oder verfilmt.

Die filmische Aufarbeitung dieser Epoche im Western stellte meist die gewalttätigen Revolverhelden in den Mittelpunkt und zeigte eine romantisierte Darstellung des Wilden Westens. In diesen Filmen verschwimmen historische Fakten mit Legenden. Westernfilme, die Heldenverehrung und Gewalt kritisch aufarbeiten, gibt es inzwischen auch – allerdings sind die meisten Filme aus gutem Grund erst ab sechzehn oder ab achtzehn Jahren freigegeben.