Die „Neue Welt“ ist die frühere Bezeichnung für das von Christoph Kolumbus im Jahr 1492 entdeckte Amerika. Die „Alte Welt“ bestand aus Europa, Asien und Afrika. Christoph Kolumbus wusste damals allerdings nicht, dass er Amerika entdeckt hatte, sondern glaubte bis zu seinem Tod im Jahr 1506, er sei an der östlichen Küste Indiens an Land gegangen.
Auf der Suche nach Wohlstand, Glück und einem besseren Leben machen sich im 19. und 20. Jahrhundert Millionen Europäer auf die Reise nach Amerika. Menschen aus allen Teilen Europas verließen ihre Heimat und flohen vor Armut, Hunger oder Verfolgung. Im Gepäck hatten sie wenige Habseligkeiten – und viel Hoffnung.
Die Segelschiffe, mit denen die Menschen der ersten Auswanderungswellen Anfang des 19. Jahrhunderts Deutschland verließen – meist in Richtung Süd- und Nordamerika –, waren Frachtschiffe, in denen Waren von Amerika nach Europa gebracht wurden. Da auf dem Rückweg dann Platz frei war, waren die Auswanderer für die Reedereien ein willkommenes Zusatzgeschäft. Die Reisebedingungen waren allerdings überhaupt nicht gut, denn die Passagiere mussten die mehrere Wochen dauernde Reise meist dicht gedrängt unter Deck verbringen.
Auf den später eingesetzten Dampfschiffen wurde die Reise von der Alten in die Neue Welt dann aber deutlich angenehmer. Sogar im sogenannten Zwischendeck – der günstigsten Art zu reisen – gab es für die Auswanderer immerhin regelmäßige Mahlzeiten, eigene Matratzen und sogar ein Unterhaltungsprogramm am Abend.
Zwischen 1820 und 1930 gelangten knapp sechs Millionen Deutsche in die USA. Viele bildeten in den ländlichen Gebieten deutsche Gemeinschaften, sodass vielerorts ein „Little Germany“ mit typisch deutscher Architektur und deutschen Gebräuchen und Dialekten entstand.