Literaturtipps Tommy Krappweis

Tommy Krappweis hat eine Leseliste erstellt, die vielleicht für euch interessant ist.

  • Professor Rudolf Simeks Lexikon der germanischen Mythologie (Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 2006) ist für mich nach wie vor unersetzlich. Wer mehr in die Wissenschaft dahinter eintauchen möchte, ist mit Rudy Simeks kleinem Büchlein Der Glaube der Germanen (Topos plus Verlagsgemeinschaft / Lahn-Verlag, Kevelaer, 2005) gut bedient.
  • Für alle Wissbegierigen ab 12 Jahren toll lesbar ist: Das Rätsel der Varusschlacht von Wolfgang Korn und Klaus Ensikat (Fackelträger Verlag, Köln, 2008). Dieses reich illustrierte und sehr anschaulich geschriebene Buch eignet sich auch für Erwachsene, die sonst mit Fachliteratur nichts anfangen können.
  • Wer sich mit Haut und Haaren in Arminius, die Varusschlacht und alles, was damit zusammenhängt, versenken will, dem sei Die Varusschlacht – Rom und die Germanen von Ralf-Peter Märtin (S. Fischer Verlag, Frankfurt, 2008) empfohlen. Der Autor beschreibt Römer, Germanen, Politik und die Schlacht selbst detailliert und spannend, vertieft sich aber auch in Arminius’ Wandlung vom abtrünnigen römischen Ritter zum deutschtümelnden Nationalhelden.
  • Für Wanderfreunde und ausflugsfreudige Familien taugt Kultstätten und Opferplätze in Deutschland von Martin Kuckenburg (Theiss Verlag, Stuttgart,2007). Gut lesbar, reich bebildert mit Ausflugstipps, geordnet nach Bundesländern.
  • Das »Buch zum Museum« mit dem Titel Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese wurde vom Museum selbst herausgegeben (VerlagPhilipp von Zabern, Mainz, 2009). Es behandelt nicht nur sehr anschaulich diearchäologische Arbeit und die Entstehung des Museums, sondern unter anderem auch die Diskussion um die Fundstelle und die Wirkung der Medien.
  • 2000 Jahre Varusschlacht. Imperium – Konflikt – Mythos, herausgegeben vom LWL-Römermuseum, VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese sowie vom Landesverband Lippe (Theiss Verlag, Stuttgart, 2009), umfasst drei Bildbände zu dieser großartigen musealen Kooperation im Varus-Jubiläumsjahr.
  • Für ganz Ausgefuchste mit detektivisch-wissenschaftlichem Drang empfehle ich das Buch Runenkunde von Klaus Düwel (J. B. Metzler, Stuttgart, 2008).
  • Im Zuge des neu erwachten Interesses an Thor durch die Kinofilme erschien auch in Deutschland die Marvel-Version der Geschichte von Loki als Comic. Der Autor Roberto Aguirre-Sacasa hat sich in die alten Originalmythen hineingefuchst und eine tolle eigene Version geschaffen, die eine Brücke schlägt zwischen dem Comic-Thor und Snorris Edda. 100% Marvel #55: Thor-Loki (Panini, Stuttgart, 2011).
  • Wer sich für die wissenschaftlichen Ursprünge und Zusammenhänge von Fantasy und mittelalterlicher Literatur interessiert, könnte folgende Veröffentlichung spannend finden: Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman (Reihe Siegen / Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft, Band 176) Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg; von Nathanael Busch (Herausgeber), Hans Rudolf Velten (Herausgeber) – Besonders freue ich mich natürlich darüber, dass „Mara und der Feuerbringer“ in einem Kapitel von Prof. Andrea Sieber so fundiert und genau bearbeitet wurde, dass ich selbst über einige Zusammenhänge überrascht war.
  • Abschließend noch eine Warnung: Es gibt einige Übersetzungen der Edda bzw. der eddischen Texte, die entweder als überholt, als totaler Quatsch oder als bäbä-nazibraun gelten. Hier also nicht einfach die hübsch illustrierte Version vom Grabbeltisch mitnehmen! Klanglich/ sprachlich am schönsten ist nach wie vor die Version von Karl Simrock aus dem Jahr 1878, die Ihr in unzähligen Veröffentlichungen real und digital findet. Will man Eddatexte laut lesen oder sich ein bisschen reinfühlen, ist Simrock der beste Kompromiss zwischen „Sound und Inhalt“.
  • Möchte man aber möglichst exakt wissen, was in den eddischen Texten nun wirklich genau drinsteht und wie es gemeint ist, dann führt an den Reclam-Ausgaben von Arnulf Krause kein Weg vorbei. Die genauen Angaben dazu findet Ihr in den nun folgenden, weiterführenden Literaturtipps von Rudy Simek.